Datenschutzkonformes Tracking mit Umami
Umami ist eine Open Source Alternative zu Google Analytics. Die Web Analytics Plattform besticht durch ein einfaches und intuitives Interface und respektiert die Privatsphäre deiner Benutzer. Zusätzlich kann durch Self-Hosting die volle Datenhoheit sichergestellt werden.
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Was spricht gegen Google Analytics?
Mit der Revision des Datenschutzgesetzes (DSG) vom 1. September 2023 gelten nun auch in der Schweiz strengere Anforderungen an den Datenschutz. Beliebte Lösungen wie Google Analytics dürfen nicht mehr ohne explizites Einverständnis der Nutzer verwendet werden.
Die Suche nach einer Alternative
Seien wir ehrlich, keiner mag Pop-Ups die mit Dark Patterns versuchen, den User zur Zustimmung diverser Tracker zu verleiten. Deshalb suchten wir nach einer Alternative. Und zwar nach einer, die folgende Anforderungen erfüllt:
- Open Source und Self-Hosted
- Datenschutzfreundliches Design
- Einfaches und Intuitives Interface
- Hosting mit Docker oder Kubernetes
- Multi Website Support
- Multi User Support
- Tracking von Custom Events
- Funnels und Insights
Die Kandidaten
Nach längerer Suche standen zwei Lösungen in der engeren Auswahl. Umami und Plausible. Hier eine kurze und keinesfalls vollständige Auflistung der Vor- und Nachteile der beiden Lösungen.
Umami
- 💚 User können in Teams verwaltet werden
- 💚 Dashboard sehr übersichtlich
- 💚 Einfache und Erweiterbare Einbindung von Custom Events
- 💚 Umfangreiche API
- 😡 Vergleich von Zeiträumen nicht möglich
Plausible
- 💚 Einfacher Vergleich von Zeiträumen
- 💚 Integration Google Search Console
- 💚 Umfangreiche API
- 😡 Wichtige Features wie Funnels und Custom Properties nur in der Cloud Version verfügbar
- 😡 Umständliches Custom Event System
Unser Sieger
Wir haben uns schlussendlich für Umami entschieden. Überzeugt hat uns das simple User Interface, das jedoch keine wichtigen Features vermissen lässt. Die Entscheidung, alle Features auch in der Self-Hosted Version zur Verfügung zu stellen, hinterlässt einen besonders positiven Eindruck. Zu guter Letzt lässt die Roadmap der Entwickler auf weitere spannende Features in nächster Zukunft hoffen.
Bereit, Google Analytics hinter dir zu lassen und mit einer datenschutzfreundlichen Alternative loszulegen? Dann lass uns ganz einfach einmal darüber reden.
Bonus: Umami mit Docker Compose & Traefik selbst hosten
Falls Docker kein Fremdwort für dich ist, haben wir dir einen kleinen Quickstart Guide geschrieben. Damit kannst du unkompliziert mit Umami loslegen. Umami lässt sich in wenigen Schritten mit Docker Compose & Traefik als Reverse Proxy selbst hosten. Dafür solltest du Traefik bereits installiert haben. Ein Beispiel für das Setup von Traefik mit let's encrypt wird in der offiziellen Dokumentation erklärt.
Nun aber zum Setup von Umami. Als erstes erstellen wir die Datei docker-compose.yml
mit folgendem Inhalt.
version: '3'
services:
umami:
image: ghcr.io/umami-software/umami:mysql-latest
restart: always
env_file:
- '.env.umami'
labels:
- "traefik.enable=true"
- "traefik.docker.network=web"
- "traefik.http.routers.umami.rule=Host(`umami.example.com`)"
- "traefik.http.routers.umami.entrypoints=websecure"
- "traefik.http.routers.umami.tls.certresolver=letsencrypt-tls"
- "traefik.http.services.umami.loadbalancer.server.port=3000"
- "com.centurylinklabs.watchtower.enable=true"
networks:
- external
networks:
web:
external: true
Nun benötigst du noch einige Umgebungsvariablen, damit Umami auch korrekt läuft. Dazu erstellst du die Datei .env.umami
mit folgendem Inhalt.
DATABASE_URL=mysql://username:mypassword@localhost:3306/mydb
DATABASE_TYPE=mysql
APP_SECRET=my-secret
Umami bietet noch viele weitere Möglichkeiten, den Container zu konfigurieren. Alle verfügbaren Variablen sind hier aufgelistet. Sind die Variablen erzeugt, startest du Umami mit docker compose up -d
.
Beim Aufruf von umami.example.com sollte dich das Admin Interface von Umami begrüssen, und du kannst die Einrichtung abschliessen.